Der Letzte macht das Licht aus!

Am Beginn der ersten Welle im Frühjahr 2020 kam – für Alle ziemlich ungeplant – der erste Lockdown.
Und damit für viele Mitarbeiter – ziemlich unkoordiniert – ins Homeoffice.

Hätte man eine Pandemie erwarten können?
Ja, denn es war nur eine Frage der Zeit bis nach der Vogelgrippe, Sars, Ebola eine andere neue Viruserkrankung den Weg zu uns finden würde.

Waren die Auswirkungen dieser Seuche vorhersehbar?
Nein! Das ist mit ein Grund, warum weltweit auch alle Krisenpläne versagt haben.

Passt das Krisenmanagement unserer Profis in der Regierung?
Nein! Es ist uns bisher nicht gelungen unsere „vulnerablen“ Gruppen (verstehen die älteren Personen, die damit gemeint sind, diese Fremdwörter überhaupt?) zu schützen.
Darum befinden wir uns seit Ausbruch der Seuche in Wellenbewegungen zwischen harten und weichen Lockdown.

Jeder, der kann, sitzt im Homeoffice und viele unterstützen ihre Kinder beim „distance learning“.
Und alle warten wir darauf, dass durch das – von unserer Task-Force verordnete – „social distancing“ die „Inzidenz“ der SARS-CoV-2: Covid-19Epidemie“ und damit unsere fast vergessene Corona-Ampel wieder auf orange, gelb und – hoffentlich bald – auf grün zurückgeht.

Um das Ganze zu beschleunigen verwenden wir anstatt des MNS [Mund-Nasen-Schutz] ab jetzt nur noch FFP2-[filtering face peace partikelfiltrierende Halbmaske der Filterklasse 2] Masken damit wir – hoffentlich symptomfrei bleiben.
Dafür ist aber momentan die „Mortalitätsrate“ zu hoch und bis die „Vakzine“ wirken dauert es noch.

Bei diesen vielen neuen „Anglizismen“ und den Verordnungen dazu bleibt einem schon mal die Luft weg, was sich wiederum auf den Aerosol-Ausstoß positiv auswirkt.

Aber was passiert, wenn zu dieser Licht EIN / Licht AUS-Lockdown-Taktik, wie bei einem Wackelkontakt ein echter Stromausfall dazu kommt?

Wie wirkt sich ein beinahe-„BlackOut“ wie es am 8. Jänner dieses Monats tatsächlich passiert ist zusätzlich zu unserem wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Corona-Tiefschlaf aus?

Haben wir dazu das passende Krisenmanagement?
Wenn es so ähnlich abläuft wie bei der Corona-Krise dann sehe ich finster, eigentlich ziemlich dunkel („black“ und „out“).

Was ist an diesem Freitag, den 8. Jänner geschehen?
Durch einen Schaltfehler in einem Umspannwerk ist es zu lokalen Stromausfällen gekommen. Resultierend daraus ist die Frequenz auch einen kritischen Wert eingebrochen – das passiert immer dann, wenn weniger Energie erzeugt als verbraucht wird)

Um das Gleichgewicht bei dieser zweitschwerste Großstörung in unserem zusammenhängenden europäischen Übertragungssystem wiederherzustellen und um weitere Folgeausfälle zu verhindern musste das Strom-Übertragungs- und Verteilsystem nach Südost-Europa aufgetrennt werden.

Warum ist dieses Ereignis so bedenklich und warum sagt sogar der Übertragungsnetzbetreiber APG [Austrian Power Grid] dass wir nur knapp einem Blackout entkommen sind?

Unser Energiesystem wird gerade umgebaut. Die Stromerzeugung erfolgt vermehrt durch alternative Energien mitWindrädern in den windreichen Gebieten in Niederösterreich und Burgenland und durch große Photovoltaik-Flächen.

Der Energieverbrauch steigt leicht und dazu kommt der zusätzliche Verbrauch der rein elektrisch betriebenen Wärmepumpen als Ersatz für Öl- und Gasheizungen, die vermehrte Nachrüstung von Klimaanlagen durch die heißeren, durch den Klimawandel bedingten Temperaturen und durch das Betanken der Stromautos mit elektrischer Energie.

Diese Energie wird aber immer noch über alte Hochspannungsleitungen – die für den jetzigen Stromverbrauch nicht ausgelegt sind – übertragen und neue Hochspannungsleitungen werden oftmals durch Bürgerinitiativen verhindert oder zumindest lange verzögert.

Zusätzlich fordern wir zurecht, dass alte und unsichere Atomkraftwerke (geplanter Atomausstieg in Deutschland bis Ende 2022) abgeschaltet und stinkende, umweltschädigende Kohlekraftwerke außer Betrieb genommen werden.

Aber was passiert, wenn keine Sonne scheint und kein Wind geht?

In der sogenannten „Dunkelflaute“ müssen wir die Energie, welche gerade verbraucht wird, um das Stromsystem im Gleichgewicht zu halten auch wieder erzeugen. Gerade wir – in Österreich – haben mit der Stromerzeugung durch unsere Energiespeicher in den Bergen große Vorteile. Wird viel Strom gebraucht wird Wasser von diesen Speicherseen über Hochdruckleitungen über die Turbinen geschickt und in Zeiten von einem Energieüberschuss pumpen wir das Wasser wieder nach oben. Um die Energie aber von und zu diesen Speicherseen zu bringen brauchen wir wieder unsere Höchstspannungsleitungen die aber – nach oftmaliger Verzögerung durch Proteste – gerade in Salzburg noch immer nicht fertig gestellt ist.

Daher benötigen wir zusätzlich rasch anspringende Gaskraftwerke, welche im Feuerwehr-Modus betrieben werden, um sofort bei der Gefahr eines BlackOuts einzuspringen.

Welche Folgen sind bei einem Blackout zu erwarten?

Ein Tag Ausfall verursacht in Österreich einen Schaden von weit über eine Milliarde Euro und nur eine Stunde Ausfall 88 Millionen Euro.
Allein in Wien, das davon überproportional hoch betroffen ist, ist ein Schaden von fast 20 Millionen Euro pro Ausfallstunden zu erwarten und ein ganzer Tag mit 250 Millionen Euro.

Nicht berücksichtigt sind dabei noch die zusätzlichen Schäden die an Netzteilen, Computern und elektronischen Geräten und Steuerungen beim Wiederhochfahren entstehen.

Und was passiert in meinem Unternehmen / Im Gebäude?

Jedenfalls nicht mehr viel; außer viel Hektik!
Es wird finster und alle Systeme fallen aus. Dafür schaltet sich die Not- und Fluchtwegbeleuchtung in den Gang- und Fluchtwegen ein. Aufzüge bleiben stecken und die Eingeschlossenen werden klingeln und nach Hilfe schreien und die Brandmeldeanlage wird zu quietschen beginnen. Zusätzlich zu den Warntönen von Alarmanlagen, CO-Meldeanlagen, Notstromversorgungen und weiteren Sicherheitssystemen.

Sonst ist es leise, denn Lüftung, FanCoils und Ventilatoren sind aus.

Die Brandfallsteuerung wird ausgelöst und alle Brandschutztüren gehen zu.

Besonders viel Stress entsteht jetzt im Empfang, in der Telefonzentrale und in der Hautechnik, denn alle wollen wissen was los ist.

Besonders beim Empfang entsteht jetzt ein Sicherheitsproblem, da Schließsysteme in Fluchtrichtung geöffnet werden und damit unberechtigte Personen von außen und jedenfalls von der angeschlossenen Garage leicht in das Gebäude kommen können.

Bei einem Hochhaus wird in den oberen Stockwerken im WC-Bereich der Wasserdruck für keine weitere Füllung reichen und auch im Keller sind die Hebeanlagen außer Funktion.

Auch die Schrankenanlagen und die Garagentore bleiben im Zustand, bei dem der Strom ausgefallen ist.

Stresstest für die Haustechniker!

Zeitgleich mit dem Ausfall beginnt die Frage, welche Maßnahmen als Erste zu treffen sind.

Rasch eine Fehleranalyse durchgeführt, ob es nur eine Sicherung ist oder auch die umliegenden Gebäude finster sind. Schnell das E-Werk anrufen, welche Nummer war das noch?

Da ist jetzt eine Checkliste auf Papier sehr hilfreich.

Batterie/Akku-Taschenlampen aus Halterung genommen und geplante Maßnahmen chronologisch abarbeiten.
Störungs- und Sirenen quittieren und damit den Lärmpegel minimieren, dann die Aufzugsbergung veranlassen, dazwischen die Anrufer beruhigen (oder doch gar nicht mehr abheben), die Garagentore hochkurbeln und Schrankenarme aushängen.

Und was sage ich allen Kolleginnen und Kollegen, die persönlich vorbeikommen, um nachzufragen, da das Telefonnetz entweder nicht mehr funktioniert, überlastet ist oder die Haustechniker keine Zeit zum Abheben haben?

Nur kurzer Ausfall oder …  wenn es doch länger dauern wird?

Dazu wird das – für Notfälle vorbereitete batteriebetriebene – Radio mit dem Sender Ö3 aufgedreht, um über die Nachrichten und Sondersendungen zusätzliche Informationen zu bekommen um damit weitere Entscheidungen in der – eilig einberufene – Krisensitzung zu treffen.

Dabei sind die Fragen: Wie lange wird es dauern? Sollen einige oder alle Mitarbeiter nach Hause geschickt werden? Wer muss bleiben, um einen Notbetrieb aufrecht zu erhalten?

Was ist in diesem Notbetrieb zu tun, welche Maßnahmen sind in welcher Reihenfolge zu setzen? Wer darf was entscheiden (speziell, wenn Führungskräfte nicht vor Ort oder nicht erreichbar sind)?

Wie lange reicht die USV [unterbrechungslose Stromversorgung] und was wird alles daraus versorgt?

Funktioniert das Videosystem noch, um das Umfeld zu beobachten und einen zusätzlichen Überblick zu bekommen?

Jetzt ist es gut, wenn man auch weiß, wie lange die Notstromversorgung für die Türöffner hält um ein „offenes Haus“ zu verhindern.

Der Festnetzanschluss ist zwar noch in Funktion, aber die Telefonanlage müsste dazu mit Strom versorgt sein und Endgeräte ohne externe Stromversorgung sind nicht mehr in Verwendung.

Zusätzlich wird es noch kritisch, wenn Produktionsanlagen und Sondermaschinen stillstehen.

Für die Bewältigung und die Abarbeitung dieses Szenarios ist eine Checkliste auf jeden Fall sehr hilfreich und ..  haben Sie dabei auch an alles gedacht?
Das kann nur in einem Testlauf simuliert werden und soll periodisch geprobt werden!

Und was kostet in Ihrem Unternehmen eine Stunde Ausfall?

Dazu können Sie als einfaches Rechenbeispiel einfach die Anzahl Mitarbeiter x interne Stundenkosten + Lohnnebenkosten multiplizieren. Das Ergebnis beziffert nur den Betrag, der für das Nacharbeiten aufgewendet werden muss, ohne etwaig zusätzlich anfallende Überstunden.

Am – eigentlich dafür bestens gerüsteten – Flughafen Wien ist durch diese extremen Frequenzschwankungen ein Schaden von mehreren hunderttausend Euro entstanden. Analog dazu ist auch in jedem Unternehmen und jetzt – im Homeoffice – mit dem vermehrten Ausfall von Computernetzteilen und allen elektronischen Geräten zu rechnen.

Und wie würde mich ein Stromausfall persönlich treffen?

Am wichtigsten ist, in den wenigen Minuten, in denen die Mobiltelefonie-Sendestationen noch funktionieren, die wesentlichen nächsten Schritte zu besprechen (wo bist du? wo treffen wir uns? Allein oder in Begleitung nach Hause? Wer macht was? was ist sonst noch wichtig?). Bitte denken Sie daran, dass Sie bei einer SMS nicht sicher sein können, ob es beim Empfänger auch angekommen ist.

Nutzen Sie daher die wenigen verbleibenden Minuten die die Mobilfunk-Stationen noch notstrom-versorgt sind!

Nach dieser kurzen Zeit von 10 Minuten bis ½ Stunde wird die Kommunikation zusammenbrechen, denn weder Mobilfunk-Kommunikation noch Telefon, Internet, soziale Netzwerke oder Fernsehen ist ohne Strom möglich.

Auf den Straßen fällt die Beleuchtung aus, die Straßenbahnen bleiben stehen und durch den Ampelausfall kommt es zu langen Staus. Auch auf den Umfahrungen und Schnellstraßen ist der Großteil der Tunnel ist gesperrt, da die Belüftung nicht mehr funktioniert. die

Bankomaten, Einkaufskassen und Tankstellen sind nicht mehr in Betrieb und Einkaufen ist – auch mit Bargeld – nicht mehr möglich.

Zuhause ist es finster, der Kühlschrank und die Gefriertruhe beginnt abzutauen, der Kochherd ist tot und Warmwasser und Heizung ist ausgefallen.

Wenn Sie ist dieser Situation einen offenen Kamin oder einen Kachelofen anheizen können sind Sie in einer komfortablen Situation – zumindest ist es bei Ihnen warm!

Was können Sie persönlich dazu tun?

Vor einem Jahr haben wir „nie und nimmer“ geglaubt, dass eine Pandemie unser Leben so stark beeinflussen wird. Experten haben zwar davor gewarnt, aber alle sind wir davon ausgegangen, dass so ein Ereignis nur im Kinofilm vorkommt und diese Seuche nie Wirklichkeit wird. Dass Regierungen darauf vorbereitet sind und unser gutes und teures Gesundheitssystem mit so einem kleinen, unscheinbaren Virus locker fertig wird.

Und ein Blackout? Experten warnen auch davor! Aber, „nie und nimmer“ glauben wir, dass bei uns der Strom auch tatsächlich ausfallen kann.

Das geht ja gar nicht, dass der Strom weg ist! Wir sind doch massiv davon abhängig. (Handy, TV, social Media, HomeOffice, distance learning, … )

Wir brauchen unseren Strom! (erkennen Sie da Parallelen zwischen Corona und Blackout?

Sind Sie bereit?

Durch die Corona-Pandemie haben wir bereits mehr Lebensmittel eingebunkert – und sicher ist auch genügend Klopapier vorrätig.

Wenn wir diese Vorräte aufstocken, sodass wir ein paar Tage damit leben können, dazu noch ausreichen Getränke und Wasser sind wir bereits gut versorgt.

Wenn dazu noch ein Camping- oder Fonduekocher mit genügend Brennpasta oder Spiritus vorhanden ist, können wir damit auch noch essen wärmen.

Um diese finstere Blackout-Zeit zu erhellen eignen sich insbesondere Taschenlampen mit Ersatzbatterien sowie Kerzen mit Zünder oder Feuerzeug zum Anzünden.

Da alle Kommunikationsmittel ausgefallen sind, kann uns unsere Regierung nur noch über Radio, auf dem dafür vorgesehenen Kanal Ö3, informieren. Dazu ist ein Batterieradio mit passenden und frischen Batterien notwendig. Zur Not kann diese Information auch über das Autoradio empfangen werden.

Und mit etwas Bargeld zuhause sind Sie auf der sicheren Seite.

Wie wahrscheinlich ist das?

Die Pandemie wird – hoffentlich – bald vorübergehen, das Risiko eines Blackouts wird nach der Energiewende sehr gering werden. Leider brauchen wird für diese Energiewende noch einige Jahre, sodass wir noch die nächsten Jahre mit einem
– örtlich begrenzten und hoffentlich nicht großflächigem – Blackout rechnen müssen.

Sind wir optimistisch und hoffen darauf, dass es nie passiert. Anderseits sind wir schon krisenerprobt.

Sorgen wir einfach vor, füllen wir unsere Vorräte, bunkern wir ein paar wichtige Dinge zusätzlich mit ein und besprechen wir dieses Szenario in der Familie durch, um diesen Situationen präventiv und aktiv zu begegnen.

Dann haben wir auch die nötige Energie in einer stromlosen Zeit.

Pandemie, Lockdown und Blackout – Hintergründe und Präventionstipps